Informationsveranstaltung für SAMT-Pflegestellen

Dass es mehr als nur Streicheleinheiten und Nahrung bedarf, wenn man ein Tier in Pflege nimmt, machte Frau Dr. Josi Reinartz mit ihrem Vortrag über die Gesundhaltung insbesondere von Katzen nur allzu deutlich. Der Verein S.A.M.T. e. V. (Soziale Arbeit für Mensch und Tier) hatte am 22. Juni 2014 zu einer Informationsveranstaltung für Ihre Pflegestellen eingeladen und konnte hierzu die Jülicher Tierärztin gewinnen, die dem Verein wie so oft mit Rat und Tat zur Seite steht.

Die interessierten Teilnehmer, die sich für Tiere in Not einsetzen – ganz gleich, ob es sich dabei um entlaufene oder ausgesetzte Tiere handelt oder Tiere, deren Halter erkrankt oder verstorben sind, aber auch wild lebende Katzen – wurden ausführlich über Infektionsquellen, Krankheiten und Verletzungen sowie deren Erkennung und Behandlung informiert. Vor allem sollte ein sog. „Neuzugang“ immer erst gründlich auf Parasiten, Wunden und sonstige Auffälligkeiten untersucht werden.

Auch zum Thema IMPFEN von Katzen erfuhren die Teilnehmer so einiges Neues: So gibt es jetzt einen anderen Impfstoff gegen Katzenseuche / Katzenschnupfen der nach einer zweimaligen Grundimmunisierung getrennt verabreicht wird - Katzenschnupfen jährlich, Katzenseuche alle drei Jahre. Impfungen gegen die Tollwut sind nach einer Grundimmunisierung nur noch alle 3 Jahre erforderlich, da die Tollwut in NRW seit langem kein Thema mehr ist, dennoch tritt sporadisch bei importierte Tieren die Tollwutinfektion auf. Gegen das gefürchtete Coronavirus (FIP) gibt es zwar einen Impfstoff, da jedoch 54 % der Katzenpopulation dieses Virus eh in sich trägt (erst eine Mutation führt zum Ausbruch einer FIP) ist eine Impfung im Grunde sinnlos. Auch gegen Leukose gibt es inzwischen einen neuen Impfstoff, der nach der Grundimmunisierung nur noch im Dreijahresrythmus verabreicht werden braucht, wobei Leukose (FeLV) stärker zurückgegangen ist, als Katzenaids (FIV), das durch unkastrierte Kater übertragen wird. Es gibt zwar einen Impfstoff gegen FIV, doch dieser ist nur in den USA erhältlich. Man kann also nicht ausreichend genug an die Katzenhalter appellieren, die gesetzliche Vorschrift der Kastrierung (Kater und Katzen mit 5 Mon.) einzuhalten, vor allem wenn es sich um freilaufende Katzen handelt. Unerlässlich sind die jährliche Impfung gegen Katzenschnupfen sowie eine Grundimmunisierung gegen Katzenseuche.
Wurmkuren gegen Bandwürmer, die durch Flöhe übertragen werden, Rund- Spul- und Hakenwürmer sowie Giardien, die auch auf Menschen übertragen werden können, sind ebenfalls unbedingt erforderlich. Die erste Entwurmung sollte bei Kätzchen schon im Welpenalter erfolgen, bei erwachsenen Tieren mit Freigang 4 x jährlich. Viele nützliche Hinweise zur Erkennung der verschiedensten Krankheitssymptome sowie Erste-Hilfe-Tipps bei akuten Krankheiten und Verletzungen jeglicher Ursache rundeten diesen informationsreichen Abend ab.

Die Vorsitzende des Vereins, Frau Irene Launer-Hill, bedankte sich herzlich bei Frau Dr. Reinartz für die ausführliche Darstellung zum verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit den ihm anvertrauten Tieren. Wie bereits erwähnt... ein Tier ist nicht nur zum Schmusen und zur Unterhaltung des Menschen da, sondern es braucht auch Pflege. Und eines ist dabei sicher: es kommt mehr zurück, als man gibt...
Ebenso gilt ein herzlicher Dank der Jülicher SPD, die für diese Veranstaltung ihr Büro zur Verfügung stellte.

Informationsmaterial zu diesen Katzenkrankheiten sowie zur "Ersten Hilfe für Hund und Katze" erhalten Sie bei Ihrem Tierarzt oder bei :
SAMT e.V. Jülich -
www.s-a-m-t.de

© 2006 – 2024 SAMT – 18 Jahre Soziale Arbeit für Mensch und Tier e. V. in Jülich, Aldenhoven, Linnich, Niederzier, Inden und Titz.